Über Marco Bertram
Marco Bertram erblickte im Sommer 1973 in Berlin-Lichtenberg das Licht der Welt und wuchs auf einem Grundstück in der Siedlung Waldesruh, knapp vor den Toren von Ost-Berlin, auf. Streifte er als Kind in seiner Freizeit liebend gern in den Wäldern außerhalb der Stadt, so ging er in Berlin-Mahlsdorf auf die 10. Polytechnische Oberschule „Helene Weigel“ und wusste dort das eine oder andere Mal bei den Lehrern verbal anzuecken.
Bereits als 10-jähriger setzte er sich in seinem Kinderzimmer an den Tisch, träumte von der weiten Welt und schrieb erste Texte und zeichnete Landkarten ab. Später einmal Kartograph, Seemann bei der Binnenschifffahrt oder halt Buchautor werden – so war der Plan. Ab dem Sommer 1988 besuchte er in Ost-Berlin regelmäßig die Bibliothek der US-Botschaft und schmiedete erste Ausreisepläne. Für ihn kam der Mauerfall im Jahr darauf zum passenden Augenblick – die Welt stand nun offen.
Im Herbst 1990 begann er in Berlin bei den Fotochemischen Werken und der EBAG eine Ausbildung zum Energielektroniker, die wilde Wendezeit zog ihn – wie so viele andere junge Leute – in ihren Bann. Ein Jahr später wechselte Marco Bertram, nachdem es ein Übernahmeangebot vom dortigen Chemie-Giganten gab, von Berlin nach Leverkusen, um dort seine Ausbildung fortzusetzen. Im dortigen Ausbildungswohnheim lernte er Karsten kennen, mit dem er seit 2008 das Onlinemagazin turus.net betreibt. Waren es in der Saison 1990/91 noch vereinzelte Fußballspiele in Berlin, so packte ihn im Herbst 1991 auf Anhieb die Fußballleidenschaft, die ihn nie mehr losließ. Fußball von Null auf Hundert. Wozu nur ein Stückchen vom Kuchen naschen, wenn man die ganze Torte verputzen kann?!
Ging es anfangs noch mit dem TSV Bayer 04 Leverkusen auf Achse, so erfolgte recht rasch der Blick über den berühmten Tellerrand. Ab 1992/93 wurde so ziemlich alles mitgenommen, was möglich war. Nach Beendigung der Ausbildung zum Energieelektroniker folgten ein halbes Jahr Tätigkeit als Facharbeiter im Bereich Umweltschutz und die Rückkehr nach Berlin, um am VHS-Kolleg Schöneberg das Abitur auf dem Zweiten Bildungsweg zu machen. Parallel dazu führten die Reisen in die weite Ferne. Vier Wochen Nordamerika, zwei Wochen Ägypten, vier Wochen durch Irland und sieben Wochen quer durch Brasilien sollten das folgende Leben maßgeblich prägen. Zwei Überfälle und eine Busentführung in Brasilien ließen auch die möglichen Schattenseiten des Reisens erkennen.
Nachdem im Sommer 1995 zwei Bootsschalen vom Strelasund auf einen Bauernhof nahe Berlin gebracht wurden, erfolgten in den kommenden vier Jahren in einer umfunktionierten Scheune die Ausbauarbeiten. Aus einer fixen Idee wurde ein Segelprojekt mit großer Tragweite. Mit den zwei Segelbooten sollte eine offizielle Botschaft aus Berlin auf dem Seeweg zu den Olympischen Spielen 2000 nach Sydney gebracht werden. Windstärke 10 bis 11 und meterhohe Wellen brachten jedoch beide Boote am Abend des 6. November 1999 vor der niederländischen Insel Vlieland zum Durchkentern. Dank des mutigen Einsatzes der KNRM und der niederländischen Marine überlebten die vier Projektmitglieder das Segelunglück unverletzt.
Anfang des Jahrtausends hieß es für Marco, sich komplett umzuorientieren. Auch aus zerplatzten Lebensträumen lassen sich neue Pläne kreieren. So ging es – bewaffnet mit einer neu gekauften Spiegelreflexkamera – im Herbst 2000 mit der Transsibirischen und Transmongolischen Eisenbahn von Moskau über Irkutsk und Ulaanbaatar nach Peking. Im Jahr darauf folgte eine weitere Tour von Vladivostok nach Irkutsk. Dank der zahlreichen angefertigten Dias wurden in der Folge erste Diavorträge organisiert.
Ab Herbst 2001 studierte Marco Bertram ein paar Semester Geographie und Germanistische Linguistik an der Humboldt Universität zu Berlin, widmete sich dann jedoch seit 2004 voll und ganz seiner freiberuflichen Tätigkeit als Fotojournalist und Autor. Gemeinsam mit Karsten wurde im Sommer 2003 die ehemalige deutsch-deutsche Grenze abgewandert und dokumentiert, in der Folge gab es es weitere Diavorträge und eine selber konzipierte Wanderausstellung, die von der Stiftung Aufarbeitung finanziert und im Frühjahr 2005 im EU-Parlament in Brüssel der Öffentlichkeit vorgestellt wurde (zur Projektwebseite deutsch-deutsche-grenze.de von Marco Bertram und Karsten)
Von 2005 bis 2009 arbeitete Marco im Auftrag des EU-Parlaments die erste Route des geplanten Iron Curtain Trails (Abschnitt Ostseeküste bis Schwarzes Meer) aus. Die Fahrt mit dem Fahrrad durch den Balkan sollte für ihn ein weiterer emotionaler Meilenstein werden. Nach Abschluss des Projektes widmete sich Marco Bertram zunehmend der Berichterstattung in den Bereichen Fußball und Radsport.
Gemeinsam mit Karsten wurde ab Ende 2008 die Fußballrubrik von turus.net aufgebaut, in der Folge gab es manch einen Bericht, der für Furore und Gesprächsstoff sorgen sollte.
Marco Bertram ist Mitgründer des Sport und Reisemagazins turus.net. Seit 2008 entwickelte sich das Online-Magazin vor allem im Fußballbereich (aber auch Reise) zu einem weit angesehenen Medium, welches den Anspruch hat besonders detailliert und ganz nah am Geschehen zu sein und zu berichten.
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Mit seinen tiefen langjährigen Einblicken beim Fangeschehen versteht er sich als eine Art Bindeglied zwischen dem „klassischen“ Journalismus und den aktiven Fanszenen. Thematische Schwerpunkte sind hierbei der Fußball in der Region Nordost und in Polen.
Im Herbst 2014 kam sein Buch „Zwischen den Welten“ auf den Markt, es folgten „Fackeln – Konflikte – Emotionen“ sowie die Fußballfibeln über den BFC Dynamo und den F.C. Hansa Rostock. Seit den 1990ern hat er sein Herz an beide Vereine vergeben, einen klassischen Kindheitsverein in dem Sinne hat er nicht, da er erst als 16-Jähriger nach dem Fall der Mauer den Weg zum Fußball fand. (Ost-)Berlin ist Heimat und Familie, Mecklenburg-Vorpommern ist seine große Liebe – so brachte es Marco kürzlich auf den Punkt.
Da zudem in jüngerer Vergangenheit der Fokus verstärkt auf den Amateurfußball gerichtet wurde, arbeitete er 2019/20 an den beiden Büchern „Fußballheimat Mecklenburg-Vorpommern“ und „Fußballheimat Brandenburg“, in denen jeweils 100 (eigentlich 101) Standorte vorgestellt werden. Im Jahr 2020 erfüllte sich Marco einen großen Traum und konnte ein lange angedachtes blau-weiß-rotes Buchprojekt Realität werden lassen. Gemeinsam mit zahlreichen anderen Hansa-Fans füllte er satte 512 Seiten und fungierte hierbei als Herausgeber des Wälzers „Kaperfahrten – Mit der Kogge durch stürmische See“.
Da die Begriffe Ruhe und Zurücklehnen im Leben von Marco ein Fremdwort sind, wird bereits an zwei, drei weiteren Büchern gearbeitet, die 2021/22 erscheinen werden. Thematisch geht es hierbei in die 1980er und 1990er – eine Zeit, die ihn immer wieder thematisch fesselt …
Marco Bertram ist Vater zweier Söhne (geboren 2010 und 2016) und lebt und arbeitet derzeit in Berlin. Logisch, dass beide Kinder bereits an den Fußball (Hansa Rostock – Ahu!), ans Wandern und ans Reisen als solches herangeführt wurden…